Ein Hauch von Fado (2004)

Regie und Dramaturgie: Mathias Neuber

Ein in den Spätwinter gerettetes Stück Sommertheater nach einem Clownsspiel von Horst Hawemann. Wer nicht weiß, was ‚Fado’ (portugiesisch: Schicksal) ist:
Hierbei handelt es sich um jene herzzerreißende melancholischen Volkslieder, die auch als der portugiesische Blues bezeichnet werden. Und natürlich dreht sich alles um die Liebe. Zur Umrahmung gibt’s tatsächlich Fado und viel portugiesisches Flair von Fußball über Meeresrauschen bis zum Portwein.

 

Ensemble und Besetzung

Regie und Dramaturgie: Mathias Neuber

Darsteller:
ER: Sandra Vieira-Lippert
SIE: Alicia Kuhlmann
BODYGUARD: Diemo Kemmesies

Premiere war am 21. Oktober 2004

 

Kritik in der Lausitzer Rundschau, 30. Oktober 2004

Die Schöne und der Sitzenbleiber in der bühne 8

Loderndes, knisterndes Grillfeuer von der einen und Meeresrauschen gepaart mit orientalischen Klängen von der anderen Seite. Mittendrin sitzt der Zuschauer wie in einem Straßencafé und schaut auf ein mit Herbstlaub bedecktes Gässchen: Dem Ort des Geschehens, dem Schauplatz einer abstrakten Beinahe-Liebesgeschichte:

Er, ein verwöhnter, herrischer Portugiese hat beschlossen, sich auf einen Barstuhl zu setzen und dort für den Rest seines Lebens sitzen zu bleiben. Warum auch aufstehen, schließlich ist da ja noch ein Bodyguard, der, wenn er mal nicht in seinem Pornomagazin blättert, seinem leicht cholerischen Herrn jeden Wunsch von den Augen abliest. Alles schön und gut, wäre da nicht dieses attraktive, junge Mädchen, abenteuerlustig und wild entschlossen, den Dauersitzer mit allen Mitteln vom Hocker zu reißen.

Multikulturelle Tragikomödie s

Den Ausgangspunkt für diese Handlung bildete das Theaterstück für Kinder „Alles frei – Stuhl besetzt“ aus der Feder des Berliner Regisseurs und Autors Horst Hawemann.
Unter der Regie von Mathias Neuber in Zusammenarbeit mit den bühne 8-Schauspielern Alicia Kuhlmann und Diemo Kemmesies sowie der portugiesischen Doktorandin und Gastdarstellerin Sandra Vieira wurde daraus die einstündige, multikulturelle Tragikomödie „Ein Hauch von Fado“.

Internationales Flair

Geprobt wurde seit Mitte September, und zwar täglich, um das Stück, eigentlich als leichte Somnerunterhaltung geplant, im Herbst auf die Bühne bzw. auf die Straße bringen zu können. Dabei habe es sich entwickelt, erklärt Mathias Neuber nach der Premiere. „Portugiesisch zu sprechen, war eigentlich nicht geplant.“ Doch der Einfluss von Sandra Vieira verlieh dem Ganzen einen Hauch von internationalem Flair. – Ein Jahr lang soll das Stück vom portugiesischen Sitzenbleiber und der schönen Abenteuerin den Spielplan der „bühne 8“ bereichern.
Marlene Winter

 

Bilder